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Zukunft der Biobranche

Die Biobranche nach Jahren des zweistelligen Wachstums in der Krise? Kaufen die Menschen in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit der hohen Inflation doch wieder vermehrt billig und konventionell ein? Ist dies eine Chance, die landwirtschaftlich, biologische Gesinnung klarer von der konventionellen Masse abzugrenzen und auch die Zukunft der bioveganen Ernährung weg von der industriellen Verarbeitung zu bringen? Zudem geben viele Konsument:innen den Regional- gegenüber den Bioprodukten den Vorrang. Und genau da liegt eine weitere Chance, Bio und Regional zusammenzubringen.

Probleme und Trends der Biolandwirtschaft:

Eine er führenden Trendforscherinnen im Deutschsprachigem Raum ist die Österreicherin Hanni Rützler.

Jahrzehntelang hat Bio die Debatte zur Lebensmittelqualität angeführt und war damit ein bedeutender Innovator im gesamten Food-Sektor. Biologischer Landbau, biologische Viehzucht und nach Bio-Massgaben erzeugte Lebensmittel schienen bislang die richtigen Lösungen für die Probleme der Zeit zu sein. In den letzten Jahren haben sich die Prioritäten beim bewussten Konsum allerdings tendenziell verschoben. Es gibt Kriterien, die heute vielen noch wichtiger erscheinen als die biologische Erzeugung.

Aus einer Nische heraus haben Bio-Produkte weltweit Erfolgsgeschichte geschrieben. In Europa bahnten sie sich ihren Weg aus den kleinen Natur- und Reformkostläden bis in die großen Supermärkte. Umwelt- und Klimaschutz, Ökologie und Tierwohl sind zu gesellschaftlich bedeutsamen Themen geworden. Und auch wenn der Anteil an biologisch bewirtschafteten Landwirtschaftsflächen und an biologischen Lebensmitteln weiterhin vergleichsweise gering ist: Im Bewusstsein der meisten Menschen hat Bio einen hohen Stellenwert.

Es gibt aber Kriterien, die heute vielen noch wichtiger erscheinen als die biologische Erzeugung. Sie lauten: natürlich, vegan oder vegetarisch, regional, nachhaltig. Und nun erwächst Bio auch noch Konkurrenz im eigenen Hause – in Form der regenerativen Landwirtschaft, für die es «noch» kein Zertifikat wie bei Bio gibt. Immer mehr Produzent:innen fühlen sich von den grossen Biolabels sowieso nicht mehr so gut politisch vertreten. Zudem wächst der bürokratische Aufwand langsam ins Unermessliche, Aufwände, die nicht über den Handelspreis abgewickelt werden können. In der Schweiz treten einige Landwirt:innen aus den bekannten Labels aus und verstehen sich immer mehr als selbstkontrollierende Land-Hirt:innen. Dazu gibt es bereits ein Verein als neue Heimat dieser Gesinnung. Bioetico wurde als Hafen dieser eigenverantwortlichen Landwirt:innen gegründet, Menschen die eine tiefe Überzeugung für eine biologische ganzheitliche Wirtschaftsweise mitbringen. Bio also nicht zu einem reinen Marketingzweck betrieben wird.

Kritik an die privaten Labels wie BioSuisse:

Die exorbitanten Ausgaben dieser privaten Organisation sowie die Abhängigkeit von Coop stösst immer mehr auf Unbehagen. Bio Suisse nahm im 2022, laut geheimer Jahresrechnung, die dem K-Tipp vorliegt, 22,6 Millionen Franken ein. K-Tipp hat folgende Informationen erhoben und veröffentlicht.

Bio Suisse hat im Jahre 2022 mit der Vergabe der Knospe, Lizenzgebühren in der Höhe von 13,8 Millionen Franken erhoben. 1,6 Millionen Franken nahm Bio Suisse an Bundessubventionen für Absatzförderung ein. Weitere 2,4 Millionen Franken sind Mitgliederbeiträge, also Beiträge der Bio-Landwirt:innen. Die restlichen Einnahmen bestanden unter anderem aus Spenden sowie Strafgebühren von Verarbeitungsbetrieben und Importeuren.

Die Ausgabenseite steht aber viel mehr unter harscher Kritik. Der Verband beschäftigt 93 Angestellte. In der Geschäftsleitung nehmen 6 Mitglieder ihren Platz ein die alle zwischen 150’000 und 180’000 Fr. Jahresgehalt beziehen. Der vorsitzende Geschäftsführer kassiert jährlich 200’000 Fr. ab. Doch weitaus der grösste Teil der Ausgaben gehen zu Lasten der Verkaufsförderung und Werbung. Ganze 4.89 Mio. Fr. Doch was immer mehr zu einem Imageproblem wird ist, dass von den rund 14 Mio. Fr. Einnahmen, die vom K-Tipp angeführte Tatsache darstellt, dass ca. 7 bis 10. Mio. Fr. über die Lizenzgebühren von COOP und seinen Lieferanten erwirtschaftet wird. Die Frage nach der Unabhängigkeit von BioSuisse drängt sich hier gerade zu auf.

Kriterium Ernährungssicherheit:

Das Konzept setzt die persönliche Gesundheit eng mit der planetaren Gesundheit in Beziehung. Dem Konzept „Bio“ macht es damit massiv Konkurrenz. Einige Ziele werden von beiden Konzepten verfolgt, sodass sie sich durchaus ergänzen können: Stichwort Biodiversität oder Bodenregeneration. Im Rahmen der «Planetary Health Diet» spielt jedoch die globale Ernährungssicherheit eine deutlich größere Rolle.

Bio oder/und regional:

Dass Konsument:innen nicht klar unterscheiden zwischen biologischen und natürlichen Lebensmitteln und dass zudem die regionale Lebensmittelproduktion mitunter die biologische in ihrer Wertschätzung aussticht, hat sich schon vor 10 Jahren in den massgebenden Trend- und Potenzialanalyse für die Bio-Zukunft abgezeichnet. Was konkret unter dem Begriff „regional“ verstanden wird, ist dabei allerdings sehr heterogen. Hier liegt genau eine der Potentiale, was der Kanton Aargau erkannt hat und im kantonalen Aktionsplan diese zwei Felder möglichst deckungsgleich bringen will.

Der Erfolg der Bio-Produkte, dass allgemein gewachsene Nachhaltigkeits-Bewusstsein sowie die heute überall spürbaren Folgen des Klimawandels haben auch konventionelle Produzenten unter Druck gesetzt, ihre Produktionsmethoden anzupassen. Die Klimakrise, ist nun endgültig im Bewusstsein aller Menschen angekommen – unabhängig davon, wie man jeweils dazu steht. Die industrielle Landwirtschaft, die ausgeräumten Landschaften und der Bodenverlust sowie der damit einhergehende veränderte Wasserhaushalt, haben zwar einen hohen Anteil an diesen Veränderungen zu verzeichnen. Was viele aber nicht wissen ist die Tatsache, dass die Bauindustrie und das Militär die Spitzenplätze der Klimasünderliste anführen. Denn die monokausale Abhängigkeit der CO2- und Temperatursteigerung wie sie uns verkauft wird, stimmt bewiesenermassen nicht.

Tierisch- oder pflanzlich basierte Zukunft:

Die Progagandist:innen machen nun aber auch besonders die Kuh zum Klimakiller, was schlichtweg  ebenso wenig stimmt. Unsere Ansicht ist, dass Tiere eine wichtige Rolle im landwirtschaftlichen Produktionsprozess und Kreislaufsystem spielen. Es gibt Grünlandflächen in voralpinen und alpinen Zonen, die nur über Tierhaltung verwertbar sind und diese zudem die Landschaften offenhalten und damit die Artenvielfalt sicherstellen. Die Menschen sollen weniger, aber dafür qualitativ hochwertiges Fleisch essen, tierische Produkte bewusster konsumieren. Viele tendieren in Richtung Teilzeit-vegetarier:innen und veganer:innen. Und der Vegantrend oder vielmehr die pflanzliche Ernährung ganz allgemein, sollte die Biobranche sich zu eigen machen.

Einige in der Bio-Branche sind jedoch gegen pflanzenbasierte Nahrung, insbesondere industriell hergestellte Ersatzprodukte, die als unnatürlich angesehen und daher abgelehnt werden. Trotz vorhandener veganer Alternativprodukte in Bio-Qualität dominieren konventionelle Produkte in den Supermärkten.

Aber wenn wir Bio und pflanzlich nicht zusammendenken, wird sich die Vegan-Branche in eine Richtung bewegen, in der wir sie nicht haben wollen. Mit Kunstfleisch fördern wir wieder eine Monopolbildung an der falschen Stelle. Anstatt die Wende über eine andere Ernährungsumgebung und Erziehung zu schaffen, versuchen wir, sie mit einer Technologisierung hinzubekommen – ohne zu wissen, wo das ernährungsphysiologisch hinführt. Schon der Trend zu immer mehr Convenience hat uns gesundheitlich an unsere Grenzen gebracht. Wir sind überzeugt, dass Kunstfleisch ein Riesenfehler für die Menschheit ist.

Laborfleisch hat in der Bio-Branche nichts verloren! Zum einen wissen wir nichts über seine Langzeitwirkung, andererseits befördert es Großstrukturen und Abhängigkeiten, die wir vermeiden wollen. Ähnlich wie beim Thema neue Gentechnik gilt es auch hier, die Gefahren offenzulegen. Es geht dabei nicht um Menschenwohl, sondern um die Macht von Konzernen.

Auch die Preispolitik der Konzerne und Grossverteiler ist für die Produzent:innen ein unakzeptables Problem. Hochschulökonomen wie Matthias Binswanger haben festgestellt, dass im Labelvergleich, insbesondere bei Bio im Vergleich zu konventionell, am wenigsten Geld bei den Landwirt:innen hängen bleibt. Heisst konkret, dass konsequenterweise Bio nicht im Grossverteiler gekauft werden darf.

Bioveganer Landbau

Der Begriff «vegan» in Zusammenhang mit dem Boden zu bringen, ist sicher ungewöhnlich. Die zentrale Frage, die aber die Landwirtschaft umtreibt, ist, wie geschieht Bodenaufbau? Immer öfters wird zu diesem Thema die «regenerative Landwirtschaft» angeführt, die sich zentral mit der Bodenfruchtbarkeit auseinandersetzt.

Wie sieht es dann im Biolandbau mit der Humusdecke und damit mit der Fruchtbarkeit aus? Fakt ist, dass vor allem auch beim bioorganischen Landbau meistens Boden abgebaut wird. Beim biodynamischen Landbau sieht es etwas besser aus. Bei dieser Anbaumethode wird zumindest der Humus eher erhalten. Ist es möglich, ohne tierischen Dung einen Boden fruchtbar zu erhalten?

Damit Getreide, Obstbäume und Gemüsepflanzen gut gedeihen, müssen sie mit Nährstoffen wie Stickstoff, Kalium und Phosphor versorgt sein. Das geht mit synthetisch hergestellten Düngern, die im Biolandbau allerdings verboten sind. Eine andere Möglichkeit sind tierische Exkremente wie Gülle oder Mist. Sie fallen massenweise in der Tierhaltung an und sind gute Nährstofflieferanten.

Zu den tierischen Düngern zählen auch Abfälle aus der Schlachtindustrie. Hornspäne und zermahlene Rinderhörner, Rinderhufe und Schweineklauen. Aber auch Blutmehl und getrocknete Tierhaare, die zu Pellets gepresst wurden, werden auf Obstplantagen und Gemüsefeldern eingesetzt. Auch viele BiolandwirtInnen düngen auf diese Weise. Das heisst, dass Bio-Obst und Bio-Gemüse auch mit Hilfe von Schlachtabfällen aus der konventionellen Massentierhaltung wachsen. Einige Biolandwirtinnen und AgrarexpertInnenen sehen das kritisch: Weil nur etwa 10 Prozent der Biolandwirte auch Tiere halten, reichen ihre Exkremente, Hörner und Klauen nicht aus, um auch die restlichen 90 Prozent Biobetriebe damit zu versorgen.

Pflanzliche Dünger

Pflanzliche Düngeralternativen sind etwa getrocknete Algen, Pellets aus Kartoffelschalen, Trester aus Biobrauereien, Kleegraspellets oder Vinasse – eine Art Melasse aus der Zuckerindustrie. Oder die Saat von Kleegras zwischen den Baumreihen. Das Kleegras als ein Beispiel bindet den Stickstoff aus der Luft und reichert ihn im Boden an. Pflanzliche Düngung ist grundsätzlich machbar, nicht nur im Obst- und Gemüseanbau, sondern auch im Getreideanbau, sagt die Agrarexpertin Sabine Zikeli. Sie leitet das Zentrum für Ökologischen Landbau der agrarwissenschaftlichen Universität Hohenheim. Mit ihrem Team testet sie, welche pflanzlichen Dünger sich für welche Kultur am besten eignen. Bei den wissenschaftlichen Untersuchungen hat der Flüssigdünger Vinasse bislang am besten abgeschnitten. Er setzt den Stickstoff besonders gut und schnell frei, fanden die Hohenheimer WissenschaftlerInnen heraus. Als weiteres Ergebnis ihrer Forschung sieht Sabine Zikeli, dass die pflanzliche Düngung auf lange Sicht die Tierhaltung und die gesamte Landwirtschaft verändern kann. «Wir müssen den Tierbesatz reduzieren», sagt sie. Für diese Art der Landwirtschaft bräuchte es zumindest im Anbau der Lebensmittel keine Tierhaltung mehr.

Veganer Ökolandbau und menschliche Dünger

Biozyklisch-vegan nennt sich dieser Anbau. Erste Beispiele dieser Wirtschaftsweise gibt es in allen Betriebsgrößen, sagt Anja Bonzheim, Koordinatorin des Projektes Veganer Ökolandbau. «Die Betriebsformen reichen von kleinbäuerlichen Familienbetrieben in Griechenland, mittelgroßen Betrieben in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden bis hin zu großflächigen Ackerbaubetrieben mit bis zu 800 Hektar Fläche in Österreich und Ungarn.» Was im Obstbau gut funktioniert, ist beim Gemüse- und Getreideanbau aufwendiger, weil hier größere Nährstoffmengen nötig sind. Wenn alle Biobetriebe biovegan anbauen würden, stellt sich allerdings die Frage, woher die pflanzlichen Nährstoffe letztlich kommen sollen. Bei Stickstoff ist es unproblematisch, er stammt aus der Luft und kann mit Hilfe von Pflanzen gebunden werden. Schwieriger ist es bei Stoffen, die aus dem Boden stammen, etwa bei Phosphat und Kalium. Wenn die Lebensmittel geerntet, verkauft und gegessen sind, fehlen diese Nährstoffe im Acker und müssen wieder zugeführt werden. Um den Kreislauf zu schließen, müssten die organischen Abfälle der Haushalte oder der Lebensmittelindustrie wieder auf die Felder gelangen.

Zukunft Lebensmittelversorgung

Wie sieht eine zukünftige Lebensmittelversorgung aus? Der Begriff Ernährungssouveränität ist langsam in der Bevölkerung hierzulande angekommen. Wenn man die bestehende landwirtschaftliche Fläche und die daraus resultierende Urproduktion an landwirtschaftlichen Produkten in Vergleich zur Bevölkerung in der Schweiz ins Verhältnis setzt, bemerkt jeder, das diese Ernährungssicherheit mit Produkten aus der heimischen Landwirtschaft maximal noch zu 60% abgedeckt ist.

Zudem ist, laut dem UN-Agrarbericht von 2008 festzustellen, dass unsere Ernährung vor allem die Klein- und Familienbetriebe sicherstellen. Und dabei spielen die Frauen in der Landwirtschaft die Schlüsselstelle. Genau diese Tatsache scheint aber der Bund mit seiner Agrarpolitik in Wirklichkeit nicht zu interessieren. Seit 40 Jahren erlebt die Schweiz ein beispielloses scheinbar unaufhaltsames und stilles Kleinbauernsterben, ohne das es einen Aufschrei in der Bevölkerung gibt. Die Anzahl der Betriebe haben sich laut Kleinbauernverein um etwas mehr als die Hälfte auf knapp unter 50000 reduziert. Das bedeutet im Verhältnis hat die Schweiz etwas mehr als 50% seiner landwirtschaftlichen Betriebe verloren.

Das wird dann unter der wirtschaftlich zwingenden Strukturbereinigung etikettiert, die laut den landwirtschaftlichen Funktionären zwingend sei, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.

Dabei werden die freiwerdenden Flächen einfach dem nächsten grösseren Betrieb verpachtet oder verkauft. Das bedeutet aber, dass die Betriebe im Durchschnitt immer grösser werden. Um diese Betriebe dann wirtschaftlich rentabel zu halten, sind monokulturelle Bewirtschaftung, Mechanisierung, chemischer Düngung und zunehmender Pestizideinsatz eine Notwendigkeit.

Mit allen den daraus resultierenden Nachteilen wie Bodenabbau, zunehmende Vergiftung der landwirtschaftlichen Flächen und angrenzenden Ökosystemen, der Belastung des Trinkwassers und der Luft.

Diese Entwicklung sollte gestoppt werden. Der Bund macht aber in seiner neuen Agrar- und Direktzahlungspolitik zu wenig konsequente Schritte in eine nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungssicherheit.

Die Konsumentinnen spielen deshalb das Zünglein an der Waage. Denn mit jedem Einkauf wird ein Zeichen gesetzt und die Konsumentinnen sind sich ihrer Macht nicht bewusst.

Eine zukünftige Versorgung geschieht in unseren Augen regional und kleinräumig und in Bioqualität. Das bedeutet, der tägliche Bedarf an Lebensmittel, die diesen Namen auch wirklich verdienen, sollte beim Bauern direkt oder in den keinen Bioläden der Region getätigt werden. Der Kleinhandel der diese landwirtschaftlichen Betriebe gerechte Preise zahlt, wovon dieser Betrieb mit seiner Urproduktion gut leben kann.

Wir setzen uns für diese strukturelle Stützung mit unseren Absatzförderungsmassnahmen ein. Dazu gehört auch die Bewusstseinsbildung und die Verständnisförderung sowie einen verantwortungsvoller Genuss. Die Konsumentinnen sollten damit die Bereitschaft zeigen, die entsprechenden Preise zu zahlen für die Lebensmittel die diesen Namen auch verdienen und nicht nur reine Füllstoffe sind.

Selbstermächtigung

Um in seine Selbstermächtigung zu kommen, muss ein Mensch zuerst wissen, wer er eigentlich ist. In die Innenschau zu gehen, sich selbst zu erforschen, um in der Tiefe und in der Selbsterkenntnis seinen ureigenen seelischen Empfindungen nachzugehen. Und das kann als Neuling anstrengend empfunden werden. Um diese innere Arbeit nicht tun zu müssen, suchen viele Menschen allerlei Ablenkungen im Aussen.
Aber genau das ist es, was uns tagtäglich davon abhaltet, in die Selbstermächtigung zu kommen.


Selbstermächtigung heisst, zu erkennen, wer eigentlich der Dirigent in unserem Leben ist – um dann der Dirigentenstab in die eigenen Hände zu nehmen und seine eigene Musik zu spielen. Sich selbst zum Klingen zu bringen, weshalb man sich hier in diese Welt inkarniert hat.

Es ist an der Zeit, dass die Menschen sich darin ermutigen, ihre eigenen Stärken zu entdecken, um damit zu einem höheren Mass an Autonomie und Selbstbestimmung zu gelangen. Der englische Begriff „Empowerment“ wird heute oft verwendet und bedeutet so viel wie „Selbstbefähigung, Ermächtigung.

Dazu muss der Mensch sich zuerst Strategien und Maßnahmen erarbeiten, die den Grad an Autonomie und Selbstbestimmung im eigenen Leben und in entsprechenden Gemeinschaften erhöhen sollen und es ihnen ermöglicht, ihre Interessen (wieder) eigenmächtig, selbstverantwortlich und selbstbestimmt zu vertreten. Dies wird oft als Hilfe zur Selbsthilfe angesehen. Die Selbstermächtigung ist als eine Art der Emanzipation anzusehen, um das weitverbreitete Gefühl der Macht- und Einflusslosigkeit zu überwinden und aus der gesellschaftspolitischen Ohnmacht heraus zu treten und damit seine Gestaltungsspielräume und Ressourcen wieder wahrzunehmen.

Dies gelingt umso besser, je mehr ein Mensch wieder seine Lust am lebenslangen Lernen und Erforschen entdeckt. Sich ständig zu öffnen für Neues und in Selbstorganisation zu handeln und sich dabei immer wieder zu reflektieren.

Dies stärkt natürlich das Selbstvertrauen und man spürt in der täglichen Arbeit an sich selbst immer besser, wo sein ursprünglich angedachter Platz ist. Der richtige Platz, an dem sich die Dinge in Koexistent und Ko-Kreativität ganz leicht in geschehenden Koinzidenzen fügen und zusammenfallen und der Mensch zu merken beginnt, dass er mit seiner Anwesenheit und seinem Tun ein wichtiger Puzzlestein im Gesamtbild einnehmen und die Prozesse mitgestalten kann.

Das hat eine Wechselwirkung zur Folge, ein wichtiges Grundgesetz im Universum, dass in der Offenheit und Durchlässigkeit des Menschen zu einem wahren Empowerment führen wird und sich zirkulär ständig die Kraft verstärkt, um in seine Stärke zu kommen sowie ein wahrer Schöpfer zu werden – deswegen wir Menschen in diese Welt geboren werden. Um kein geringerer Wert als dem Universum, der Muttererde und der Schöpfung zu dienen, um sich zu erfahren und zu wachsen sowie um am Werk der Evolution teilzunehmen.


Damit wir das erreichen, müssen wir unsere Gefühle wahrnehmen und ihnen auch Vertrauen schenken. Es braucht ein Urvertrauen, seiner inneren Stimme die leise ist zuzuhören und sie als eigene innere Instanz wahrzunehmen und entsprechend Glauben zu schenken.


Wenn wir in ein neues Miteinander auf dieser Erde eintauchen wollen, braucht es bewusste Menschen, die wissen wer sie sind und die in Toleranz zu allem was lebt in Koexistenz wirken wollen – in der Erkenntnis, dass jedes Wesen anders ist und sein ureigenes Recht hat, nach seinem Plan zu leben. Jedes Lebewesen ist in diesem Werk immens wichtig und von unschätzbarem Wert.

Wildkräuter

Unsere heimischen Wildkräuter stellen uns ein wahrer Superfood zur Verfügung.

Alleine das Wort „Frühling“ ist schon ausreichend für entsprechende Frühlingsgefühle, die mit Sonnenschein, Wärme und dem ersten frischem Grün assoziiert werden. Besonders schön ist es jetzt, durch die farbigen Landschaften zu streifen – das Gold der Löwenzahnblüten, das Zitronengelb der Rapsblüten zu geniessen. Die wunderbaren Blütendüfte zu erhaschen und die Wärme der Sonne auf der Haut zu spüren. Beim Anblick dieser leuchtenden Löwenzahnblüten geht das Herz auf! Mit dem Genuss der Blüten überträgt sich das sonnige Wesen des Löwenzahns auch auf den Menschen! Wer es noch nicht weiß: Vom Löwenzahn sind alle Pflanzenteile essbar und natürlich auch gesund!

Jeder Frühlingsbeginn ist wie ein Neuanfang! Dieser besondere Energieschub, der sich mit der Durchsetzungskraft der Pflanze durch den Erdboden hindurch ins Licht zeigt, erfreut mich immer wieder von neuem. Diese Grundenergie der FrühlingsPflanze ist auch auf den Menschen „übertragbar“ – sofern sie sinnvoll eingesetzt wird …

Für das wilde Sammeln braucht es auch in diesem Jahr den genauen Blick, nicht nur bei den möglichen Verwechslungen beim bekannten Bärlauch. Neben dem achtsamen Sammeln geht darum auch der Blick in die Landschaft und dieses Jahr stellt der Beobachter fest, dass der Boden ziemlich trocken ist: Es fehlt Regen!

Die essbaren Wunder am Wegesrand, im Wald und auf der Wiese sind selbstverständlich von der Witterung abhängig; das Wachstum ist darum teilweise noch recht verhalten. Dennoch haben Wildpflanzen natürlicherweise eine größere Toleranz, damit umzugehen. Es wird mit dem Sammeln und Zubereiten von essbaren Wildpflanzen somit niemals langweilig!

Wenn sich eine Blüte öffnet, dann ist das für eine Pflanze ein Risiko, denn es kann immer noch starker Nachtforst kommen. Diese Öffnung auf Raten, doch ganz im Vertrauen, hilft uns zu erkennen, dass auch wir uns jetzt für das Neue und Ungewohnte öffnen dürfen. Vielleicht sind wir dadurch erst einmal verletzlich und erfahren womöglich Widerstände – doch am Ende lohnt sich jeder Funken des Vertrauens.

Das satte Grün hat auf uns Menschen besonders entspannende Wirkung. Das stellen auch psychologische Forschungen ausser Frage. Ist doch das Grün des Chlorophylls nur in einem Atom unterschiedlich zu unserem menschlichen Blut das letztden Endes auch die Farbe beeinflusst. Das Chlorophyll hat im Kern ein Magnesiumatom und unser Blut ein Eisenatom.

Viele Kräuter wachsen im Wald und auch die Waldluft mit ihren Terpenen die die Bäume ausatmen üben gesundheitliche Effekte auf unseren Organismus aus. Der bekannte österreichische Biologe Clemens Arway nennt diesen Effekt den Biophilia-Effekt. Ein Tag Aufenthalt im Wald sorgt dafür, das unser Körper vermehrt die wichtigen Killerzellen ausschüttet. Also die Waldluft ein aktiver Krebsschutz für Menschen bewirkt.

Und nicht zuletzt ist der Genuss der Wildkräuter in der Küche ein besonderes Erlebnis. Sind es doch gerade die Bitterstoffe und das Chlorophyll, die für uns einen gesundheitlichen Effekt haben. Es sind wahre Kraftpakete in Sachen Vitamine und Mineralstoffe.

Es ist schön und so erlebnisreich, mit den Schätzen aus der Wiese und den Wäldern in der Küche zu experimentieren und genussreiche Gerichte daraus zu zaubern. Und dabei ist die Wildkräuterküche nicht mal schwierig und man muss wahrlich kein Spitzenkoch sein. Ideen gibt es genus im Internet zu finden oder in der zahlreichen Büchern der einschlägigen Autoren wie zum Beispiel Meret Bissegger oder von Erika Bänziger – zwei Kräuterfrauen die im Tessin ansässig sind. Die Rezepte sind meist leicht nachzukochen oder mit den eigenen Ideen abzuändern.

Zwei Rezepte findet Ihr auf unserer Webseite unter http://agapolis.ch/rezeptsammlung. Die Bärlauchcapuns und die Wildkräutertätschli sind einfach köstlich.

Nun wünschen wir viel Spass beim Experimentieren und geniessen.

Vedisches Feuerritual Agnihotra

Vedische Feuerrituale zur Heilung der Erde und der Atmosphäre, auch zur Unterstützung der Bio-Landwirtschaft und zur Produktion von gesunden Lebensmittel.

Bereits vor über 2000 Jahren wurde in den ayurvedischen Sanskritschriften auf eine Zeit der globalen Umweltverschmutzung, wie wir sie heute erleben, hingewiesen.

In der vedischen Feuerzeremonie „Agnihotra“ entsteht eine Asche, die Toxine und Umweltgifte harmonisiert und neutralisiert.

Agnihotra ist das grundlegende Yagna in der vedischen Kultur und wurde von den tausenden Jahre alten Veden regelmässig praktiziert. Auch in der Bibel wird diese Zeremonie bereits erwähnt. Die Feuer wirken reinigend und harmonisierend auf die Erde, Luft und Wasser. Aber auch auf den Körper, deshalb ist es auch eine Therapieform, weil sich die Wirkung nicht nur auf die Landwirtschaft beschränkt.

Die Methode wirkt ganzheitlich auf die Landwirtschaft und ist mit jeder ökologisch und organischen Methode kombinierbar. Die Asche kann jeder Art der Düngung zur Behandlung von Boden, Samen und Pflanze hinzugefügt werden. Damit wird der gesamte Prozess Nahrungsmittelproduktion erneuert. Die Asche ist stark basisch mit einem ph-Wert von ca. 10.3 und enthält alle 92 natürlichen chemischen Elemente in einem harmonischen Verhältnis. Zudem ist die Asche sehr mineralstoffreich und hilft gegen schädliche Bakterien und Pilze.

Mit Agnihotra wird nicht zerstört sondern neu strukturiert und harmonisiert und dabei spielen die Resonanz und Schwingungen eine grosse Rolle. Das ganze Ritual scheint die Intelligenz der Natur anzuregen.

Agnihotra erhöht die Ionenkonzentration in der Luft und verbessert u. a. damit das Raumklima. Negative Ionen sind das Gegenteil von positiven und wirken sich daher günstig auf den Organismus aus. Negative Ionen erleichtern unter anderem das Atmen, erhöhen die Leistungsfähigkeit, verbessern das Konzentrationsvermögen, verringern Müdigkeit und damit das allgemeine geistige und körperliche Wohlbefinden.

Negative Ionen haben auch das Potential, den Prozess der Zellalterung zu verzögern und tragen zu einer besseren und schnelleren Rekonvaleszenz bei.  

Untersuchungen zufolge wird durch Agnihotra bzw. die Agnihotra-Asche die bakterielle Belastung im Wasser deutlich reduziert – bis zu 95%. Der ph-Wert normalisiert sich, die Wasserhärte und die Menge an festen und gelösten Stoffen nimmt ab Chloride, Nitrate und Sulphate werden deutlich reduziert. Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Algen können dadurch eine reine und lockere Erde erzeugen.

Der hohe Gehalt der Asche an Magnesium, Phosphor und Kalium, reichert den Boden an, wobei der Phosphor wasserlöslich wird. Der ph-Wert wird normalisiert und die

Pflanzen wachsen in dieser Atmosphäre sehr gut, auch bei extremen Wetterbedingungen

Struktur der Lebensmittel zeigt eine harmonisch Struktur. Dies beweisen bildgebende Methoden wie Kristallisationsbilder. Das wirkt sich positiv auf den Geschmack der Gemüse und Früchte aus.

Das Feuerritual wird jeweils exakt zum Sonnenauf- bzw. zum Sonnenuntergang, natürlich möglichst regelmässig durchgeführt. Die Natur befindet sich zu Sonnenauf- und Sonnenuntergang in einem Energiezustand des vollkommenen Kräfteausgleichs und erzeugt damit eine Flut von segenreichen und feinstofflichen Energien

Im Prinzip der Resonanz entsteht bei der Durchführung von Agnihotra eine Vielfalt wertvoller reinigender und aufbauender Energien. Mit dem aufsteigenden Rauch in die Atmosphäre entstehen aufbauende Kräfte für Mensch und Natur

Wenn man Agnihotra durchführt oder sich auch nur in der Nähe aufhält, kommt man meist sehr schnell in eine Stimmung der Entspannung und Ruhe. Das haben auch Versuche gezeigt, bei denen die Gehirnwellen gemessen wurden. Agnihotra zeigt hier einen deutlichen Effekt, es entspannt und erzeugt innerhalb kürzester Zeit ausgeglichene Zustände, wie sie sonst beispielsweise in tiefer Meditation festzustellen sind.

Es gibt auch unzählige Selbstheilungsberichte, die auf Agnihotra zurückzuführen sind. Ein positives Denken und Handeln wird damit sehr erleichtert, dies zur Förderung des eigenen inneren geistigen Wachstums.

Die Welt ist heute an einem Punkt, wo eine Wende in vielen Bereichen dringend nötig ist. Die Feuerrituale sind ein einzigartiges Mittel, um diese Wende auf einfache und effektive Weise zu unterstützen. Erde, Wasser und Luft werden gereinigt, eine Atmosphäre der Ruhe und des Friedens entsteht, positives Denken wird erleichtert und nicht zuletzt erhält man täglich neue Energie, die nötig für Veränderungen ist.

The New Earth Manifesto

Wir bekennen uns zum Manifest der neuen Erde. Denn wir brauchen einen ganz neuen Umgang mit dem Organismus Erde.

Die Erde ist ein eigener geschlossener Super-Organismus, so die Hypothese vom  britischen Astrophysiker und Ingenieur JAMES E. LOVELOCK.

Und wir brauchen deshalb ein neues Verständnis im Umgang mit unserer Muttererde die uns trägt und ernährt. Keine Spezies dieser Erde, ausser der Mensch selbst vernichtet seine eigene Lebensgrundlage. Wir befinden uns im 6ten grossen Artensterben auf unserem Planeten. Das erste Artensterben das eindeutig menschengemacht ist. In der Schweiz verlieren wir geschätzt  30‘000 Arten pro Jahr – wir entdecken auf der anderen Seite auch ca. 18‘000 neue Arten im Jahr. Aber die Rechnung bleibt eine Minusrechnung. Die Ökosysteme brauchen aber für ihre Stabilität ein dichtes Artennetz. Je grossmaschiger dieses Netz ist, desto anfälliger wird dieses Ökosystem, so dass die Selbstregulierungsprozesse nicht mehr gewährleistet sind.

Diese Selbstregulierung ist wichtig auch für die Populationssteuerungen der Arten untereinander. Vergessen werden dabei in diesem Zusammenhang vor allem auch die Arten die unter dem Boden leben. Denn 97% der Artenvielfalt lebt in unserem Erdreich. Viele davon kennt die Wissenschaft nicht einmal.

Im Gegensatz zu unserem menschlichen Darm sind  bis heute ca. 40 – 60 % der Mikroben bekannt. Im Boden kennt die Wissenschaft erst ca. 5%. Die komplexe symbiotische Funktionsweise ist nahezu unerforscht.

Aber der Boden steuert  viele Prozesse die oberirdisch ablaufen bis hin zum Klima. Wir sollten uns als Menschen also dringend um unsere Muttererde annehmen, die Erde im doppelten Sinne braucht eine Lobby.

Und genau da setzt die Vision „The New Earth Manifesto“ an und sie ist in kürzerster Zeit zu einer wunderbaren Bewegung herangewachsen, eine Bewegung die unterstützt wird durch zahlreiche namhafte Menschen.

Diese Bewegung wird in naher Zukunft International in eine Humus Foundation münden. Auch in der Schweiz haben wir seit wenigen Jahren einen von der Biostiftung Schweiz ins Leben gerufenen Bodenfruchtbarkeitsfond, der sich diesen Themen zusammen mit Partnerhöfen annimmt.

Wir als Agapolis unterstützen diese Bestrebungen und werden diesbezüglich auch Veranstaltungen organisieren, um die breite Bevölkerung zu sensibilisieren.

Systemökologie

Die Permakultur ist ein Gestaltungsansatz für nachhaltige zukunftsfähige Lebensweisen. Sie macht sich die Prinzipien der Systemökologie zu nutze, um menschengeschaffene Systeme überlebensfähiger zu gestalten. Das ist die Wissenschaft der Bionik.

Die Bionik beschäftigt sich mit dem Übertragen von Phänomenen der Natur auf künstliche Systeme. Die Permakultur orientiert sich dabei an den Ökosystemprinzipien der Natur. Das war der Lösungsansatz der zwei Väter dieser Permakultur. Dies ist zum einen Bill Mollison, ein Australier, der vieler dieser Ansätze von den Aborigines gelernt hatte und andererseits David Holmgren, der 12 grundlegende Gestaltungsprinzipien extrahierte, die das menschliche Verhalten und handeln prägen sollten.

Die 12 Gestaltungsprinzipien von Holmgren definieren ein ganzheitlicher Systemansatz, welcher nun endlich in der akademischen Welt angenommen und immer weiter erforscht wird. Es gibt weltweit immer mehr Beispiele in der Landwirtschaft und auf kleinbäuerlichen Höfen, die diese Prinzipien umsetzten. Neben den Grossprojekten von Sepp Holzer, der seine abgeänderte holzer‘sche Permakultur weltweit mit Erfolg auch in grossen Gemeinschaften umgesetzt hat, gibt es sehr innovative Hofanlagen wie der Mutterhof im Allgäu von der Familie Briechle, der auch für die Schweizer landwirtschaftlichen Strukturverhältnisse ein ganzheitliches Lebensmodell darstellt.

Aber diese Prinzipien sind so gut übertragbar und innovativ, dass sie die bisher etablierten Konzepte nicht nur in der Land- und Forstwirtschaft, sondern auch in der Siedlungs- und Stadtplanung auf den Kopf zu stellen vermögen.

Sehen wir uns die Planungsfehler der Nachkriegszeit an, so fällt der Trend zu grossen, linearen Systemen und eine immer stärkere Trennung von Funktionen sowie die Entwicklung von Monokulturen auf. Das Resultat ist eine Verarmung und immer mehr auch eine Gefährdung unserer biologischen Lebensgrundlage. Wenn wir auf Dauer überleben wollen, müssen wir geschlossene und vernetzte Kreisläufe erzeugen.

Fortschrittliche, regenerative und permakulturelle Landwirtschaftssysteme sind imstande, mit Hilfe natürlichen, biologischen und auf Symbiose beruhenden Mischkultursystemen, aus 100 Einheit eingesetzter Energie etwa 300 Energieeinheiten in Form von Kilokalorien zu erzeugen. Mit den heutigen agrarindustriellen und pestizidbasierten grossflächigen Monokulturen schafft man es im besten Fall lediglich auf ein Verhältnis von 100 zu 10 Einheiten.

Das sind genug Gründe, um uns als Agapolis diesem Thema anzunehmen. Wir wollen das Mutterhofprinzip in die Schweiz bringen und werden in Etappen in unserem Blog darüber und über Permakultur berichten.

Holistischer Wandel

Wir befinden uns mitten in einem globalen Wandel. Die Welt von Morgen wird nicht mehr dieselbe sein. Das bestätigen auch Astrophysiker sowie Quantenphysiker. Der Wandel vollzieht sich aber nicht von Heute auf Morgen. Das Jahr 2012 war mit dem Ablauf verschiedener grossen Zyklen der Dreh- und Angelpunkt im Mayakalender. Eine solche Übergangsphase dauern in etwa 50 Jahre. Wir befinden uns jetzt im 9 Jahr nach 2012 und somit im 34. Jahr dieser sogenannten Übergangszeit. Und die Welt bekommt dies nun in aller Härte der aktuellen Situation zu spüren. Wir sind in der finalen Zeit des Aufwachprozesses.

Wichtig ist dabei in dieser Zeit bei sich zu bleiben, sich immer wieder zu zentrieren und die Energie hochzuhalten. Achtsam sein und auf die Gedanken achten, die Informationen die man konsumiert sorgfälltig auswählen.

Hier 12 Tipps im Alltag:
  • Stimme Dich auf eine gemeinsame Absicht ein
  • Heisse Vielfalt willkommen
  • Sei Dir bewusst, dass nur das Ganze sich selbst heilen kann
  • Lerne zu vertrauen
  • Öffne Dich dem Fluss der Informationen aus dem grösseren System
  • Teile den anderen mit, wie Du die Welt unter den gegenwärtigen Bedingungen erlebst
  • Glaube niemanden der sagt, er habe die absolute Wahrheit gefunden
  • Arbeite vermehrt in Gruppen, beteilige Dich an Projekten, die gemeinsamen Zielen dient
  • Gehe mit Deinen Kenntnissen und Stärken grosszügig um, lasse andere daran Teilhaben
  • Fördere die Stärken der anderen durch Deine Wertschätzung
  • Die Ereignisse Deines Wirkens wirst Du selten unmittelbar erfahren
  • Gib der Gelassenheit und Freude bei all Deinen Anstrengungen Raum

Tiefenökologie

Wir brauchen ein neues Verhalten gegenüber allem was lebt und dazu braucht es ein neues ökologisches Denken. Ansonsten wird sich nicht viel ändern, oder die Veränderungen bleiben nur kosmetischer Art.

Angesicht der zunehmenden Krisen – und nicht nur betreffend der aktuellen Umweltkrise, ist es nötig, dass ökologische Denken auszuweiten. Die Menschen müssen begreifen, dass eine Wahrnehmungs- und Kulturkrise den zerstörerischen Umgang mit der Mitwelt die Basis des Problems darstellt.

Dazu braucht es zwei grundlegende Zugänge. Joanna Macy beschreibt einen Zugang über die ganzheitliche Wahrnehmung, über das Empfinden und Fühlen und nicht über das Denken. Diese Empfindungen nehmen natürlich auch Bezug auf das systemische Denken. Ein wichtiger Zugang, denn die Gefühle – der Weltenschmerz darf nicht verdrängt werden. Aber die Gefahr besteht, dass dieser Schmerz Angst auslöst und diese Ängste können lähmend wirken.

In der Arbeit von Macy geht es aber darum die Gefühle der aktuellen Bedrohungslagen und Verzweiflung umzuwandeln in die Gefühle des Mutes. Ihr geht es darum, den Menschen die Wege zu einem ökologischen Frieden aufzuzeigen. Der Unfriede zwischen den Menschen und die Gewalt gegenüber der Natur sind Ergebnisse einer Selbst-Entfremdung des Menschen.

Den von Macy entwickelte Weg besteht darin, intellektuelles Wissen gefühlsmässig und körperlich erlebbar zu machen, das Wissen mit Leben zu erfüllen und in eine spirituelle orientierte Wechselwirkung mit der sozialen und natürlichen Umwelt zu bringen. Ziel ist es, die Menschen mit der lebendigen Mutter Erde als eigener Organismus zu verbinden, um eine Erweiterung des Bewusstseins einzuleiten.

Der zweite Ansatz geht über das Denken, über einen kognitiven Ansatz, der unter anderem von Arne Naess und anderen Denkern wie Fritjof Capra und Michael E. Zimmermann verfolgt wurde und wird. Insbesondere das tiefenökologischen Modell von Naess ist für uns ein ganzheitlicher Denkansatz zur Entfaltung des ökologischen Selbst. Im Zentrum werden vier wichtigen Dinge einer ökologischen Gesinnung zusammengeführt. Kognitiv, die Einsicht und Erkenntnis einer neuen kosmologischen Weltsicht, Spirituell, in dem Gewahrsein einer geistigen Praxis in der Achtsamkeit gegenüber allem was ist, Emotional, im Mitgefühl und bewussten Erleben der inneren Reaktionen und im Vertrauen in die Kraft des Lebens, und nicht zuletzt Praktisch-Strategisch, im Engagement und in der Praxis für eine politisch-ökologische Teilnahme.

Zusammen mit diesen beiden wechselseitig befruchtenden Ansätzen der tiefenökologischen Bewegung wird auf der Grundlage eines veränderten Weltbildes, eines neuen Verständnisses von Selbstwirksamkeit und einer umfassenden Weltethik für praktische Projekte zur Verbesserung der Lebensverhältnisse beigetragen. Denn ein biozentrisches Weltbild trennt den Menschen nie von seiner natürlichen-sozialen Umwelt. Gestützt wird dieses Weltbild von Forschungsergebnissen, der Theorie ökologischer Systeme, speziell die Gaia-Theorie von James Lovelock. Die Einsicht also, in die vernetzten Prozesse, die sich in ihrer Verbundenheit selbst organisieren.

Frieden setzt voraus, dass die über Tausende von Jahren praktizierte Trennung zwischen Mensch und Mensch sowie Mensch und Natur überwunden wird. Die verbindende Kraft liegt im Wiedererwachen einer nichtdualistischen Spiritualität und führt zum Erleben einer Körper-Geist-Einheit.

Werte einer tiefenökologischen Bewegung:
  • Achtung der Lebensprozesse
  • Basisdemokratie
  • Persönliche und soziale Verantwortung
  • Gewaltlosigkeit
  • Dezentralisierung
  • Lokale, gemeinschaftsgetragene Ökonomie
  • Transpatriarchale Beziehungen
  • Respekt der Vielfalt
  • Globale Verantwortung
  • Generationenbewusstsein

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