Unsere heimischen Wildkräuter stellen uns ein wahrer Superfood zur Verfügung.
Alleine das Wort „Frühling“ ist schon ausreichend für entsprechende Frühlingsgefühle, die mit Sonnenschein, Wärme und dem ersten frischem Grün assoziiert werden. Besonders schön ist es jetzt, durch die farbigen Landschaften zu streifen – das Gold der Löwenzahnblüten, das Zitronengelb der Rapsblüten zu geniessen. Die wunderbaren Blütendüfte zu erhaschen und die Wärme der Sonne auf der Haut zu spüren. Beim Anblick dieser leuchtenden Löwenzahnblüten geht das Herz auf! Mit dem Genuss der Blüten überträgt sich das sonnige Wesen des Löwenzahns auch auf den Menschen! Wer es noch nicht weiß: Vom Löwenzahn sind alle Pflanzenteile essbar und natürlich auch gesund!
Jeder Frühlingsbeginn ist wie ein Neuanfang! Dieser besondere Energieschub, der sich mit der Durchsetzungskraft der Pflanze durch den Erdboden hindurch ins Licht zeigt, erfreut mich immer wieder von neuem. Diese Grundenergie der Frühlings–Pflanze ist auch auf den Menschen „übertragbar“ – sofern sie sinnvoll eingesetzt wird …
Für das wilde Sammeln braucht es auch in diesem Jahr den genauen Blick, nicht nur bei den möglichen Verwechslungen beim bekannten Bärlauch. Neben dem achtsamen Sammeln geht darum auch der Blick in die Landschaft und dieses Jahr stellt der Beobachter fest, dass der Boden ziemlich trocken ist: Es fehlt Regen!
Die essbaren Wunder am Wegesrand, im Wald und auf der Wiese sind selbstverständlich von der Witterung abhängig; das Wachstum ist darum teilweise noch recht verhalten. Dennoch haben Wildpflanzen natürlicherweise eine größere Toleranz, damit umzugehen. Es wird mit dem Sammeln und Zubereiten von essbaren Wildpflanzen somit niemals langweilig!
Wenn sich eine Blüte öffnet, dann ist das für eine Pflanze ein Risiko, denn es kann immer noch starker Nachtforst kommen. Diese Öffnung auf Raten, doch ganz im Vertrauen, hilft uns zu erkennen, dass auch wir uns jetzt für das Neue und Ungewohnte öffnen dürfen. Vielleicht sind wir dadurch erst einmal verletzlich und erfahren womöglich Widerstände – doch am Ende lohnt sich jeder Funken des Vertrauens.
Das satte Grün hat auf uns Menschen besonders entspannende Wirkung. Das stellen auch psychologische Forschungen ausser Frage. Ist doch das Grün des Chlorophylls nur in einem Atom unterschiedlich zu unserem menschlichen Blut das letztden Endes auch die Farbe beeinflusst. Das Chlorophyll hat im Kern ein Magnesiumatom und unser Blut ein Eisenatom.
Viele Kräuter wachsen im Wald und auch die Waldluft mit ihren Terpenen die die Bäume ausatmen üben gesundheitliche Effekte auf unseren Organismus aus. Der bekannte österreichische Biologe Clemens Arway nennt diesen Effekt den Biophilia-Effekt. Ein Tag Aufenthalt im Wald sorgt dafür, das unser Körper vermehrt die wichtigen Killerzellen ausschüttet. Also die Waldluft ein aktiver Krebsschutz für Menschen bewirkt.
Und nicht zuletzt ist der Genuss der Wildkräuter in der Küche ein besonderes Erlebnis. Sind es doch gerade die Bitterstoffe und das Chlorophyll, die für uns einen gesundheitlichen Effekt haben. Es sind wahre Kraftpakete in Sachen Vitamine und Mineralstoffe.
Es ist schön und so erlebnisreich, mit den Schätzen aus der Wiese und den Wäldern in der Küche zu experimentieren und genussreiche Gerichte daraus zu zaubern. Und dabei ist die Wildkräuterküche nicht mal schwierig und man muss wahrlich kein Spitzenkoch sein. Ideen gibt es genus im Internet zu finden oder in der zahlreichen Büchern der einschlägigen Autoren wie zum Beispiel Meret Bissegger oder von Erika Bänziger – zwei Kräuterfrauen die im Tessin ansässig sind. Die Rezepte sind meist leicht nachzukochen oder mit den eigenen Ideen abzuändern.
Zwei Rezepte findet Ihr auf unserer Webseite unter http://agapolis.ch/rezeptsammlung. Die Bärlauchcapuns und die Wildkräutertätschli sind einfach köstlich.
Nun wünschen wir viel Spass beim Experimentieren und geniessen.