Systemökologie

Die Permakultur ist ein Gestaltungsansatz für nachhaltige zukunftsfähige Lebensweisen. Sie macht sich die Prinzipien der Systemökologie zu nutze, um menschengeschaffene Systeme überlebensfähiger zu gestalten. Das ist die Wissenschaft der Bionik.

Die Bionik beschäftigt sich mit dem Übertragen von Phänomenen der Natur auf künstliche Systeme. Die Permakultur orientiert sich dabei an den Ökosystemprinzipien der Natur. Das war der Lösungsansatz der zwei Väter dieser Permakultur. Dies ist zum einen Bill Mollison, ein Australier, der vieler dieser Ansätze von den Aborigines gelernt hatte und andererseits David Holmgren, der 12 grundlegende Gestaltungsprinzipien extrahierte, die das menschliche Verhalten und handeln prägen sollten.

Die 12 Gestaltungsprinzipien von Holmgren definieren ein ganzheitlicher Systemansatz, welcher nun endlich in der akademischen Welt angenommen und immer weiter erforscht wird. Es gibt weltweit immer mehr Beispiele in der Landwirtschaft und auf kleinbäuerlichen Höfen, die diese Prinzipien umsetzten. Neben den Grossprojekten von Sepp Holzer, der seine abgeänderte holzer‘sche Permakultur weltweit mit Erfolg auch in grossen Gemeinschaften umgesetzt hat, gibt es sehr innovative Hofanlagen wie der Mutterhof im Allgäu von der Familie Briechle, der auch für die Schweizer landwirtschaftlichen Strukturverhältnisse ein ganzheitliches Lebensmodell darstellt.

Aber diese Prinzipien sind so gut übertragbar und innovativ, dass sie die bisher etablierten Konzepte nicht nur in der Land- und Forstwirtschaft, sondern auch in der Siedlungs- und Stadtplanung auf den Kopf zu stellen vermögen.

Sehen wir uns die Planungsfehler der Nachkriegszeit an, so fällt der Trend zu grossen, linearen Systemen und eine immer stärkere Trennung von Funktionen sowie die Entwicklung von Monokulturen auf. Das Resultat ist eine Verarmung und immer mehr auch eine Gefährdung unserer biologischen Lebensgrundlage. Wenn wir auf Dauer überleben wollen, müssen wir geschlossene und vernetzte Kreisläufe erzeugen.

Fortschrittliche, regenerative und permakulturelle Landwirtschaftssysteme sind imstande, mit Hilfe natürlichen, biologischen und auf Symbiose beruhenden Mischkultursystemen, aus 100 Einheit eingesetzter Energie etwa 300 Energieeinheiten in Form von Kilokalorien zu erzeugen. Mit den heutigen agrarindustriellen und pestizidbasierten grossflächigen Monokulturen schafft man es im besten Fall lediglich auf ein Verhältnis von 100 zu 10 Einheiten.

Das sind genug Gründe, um uns als Agapolis diesem Thema anzunehmen. Wir wollen das Mutterhofprinzip in die Schweiz bringen und werden in Etappen in unserem Blog darüber und über Permakultur berichten.