Wir brauchen ein neues Miteinander

Wir brauchen ein wertschätzendes Miteinander, damit wir das wahre Potential der Menschen aktivieren können…

Um in modernen schnelllebigen Gesellschaften und Volkswirtschaften die anstehenden Probleme dieser Welt in Angriff zu nehmen, brauchen wir eine neue Sichtweise im täglichen Umgang miteinander. Die Probleme von heute lassen sich nicht mit denselben Methoden angehen, die sie erschaffen haben. Das hat Einstein schon erkannt. Die anstehenden Aufgaben die auf uns warten, sind komplex und vernetzt. Die Lösungssuche kann kein  Alleingang mehr sein. Wenn wir nicht miteinander in Co-Kreation paradoxe Denkweisen entwickeln und die Schwarmintelligenz nutzen, um auf grenzenlose unkonventionelle Art Visionen zu entwickeln, wird uns dies nicht gelingen. Was wir uns aneignen müssen, ist ein Denken in Funktionen und nicht in Produkten, wir müssen lernen die Muster hinter den Dingen zu erkennen. Und wir Menschen müssen bewusst und unvoreingenommen bereit sein, alle Menschen dazu einzuladen, die an diesen Prozessen teilhaben wollen. Ohne Hierarchie, ohne die Menschen zu Objekten zu machen. Sondern die Menschen als Subjekte mit ihren individuellen Fähigkeiten und Einzigartigkeiten wahrzunehmen, so das sie ihre persönlichen Talente einbringen können.

Es ist heute mehr denn je angezeigt, vorurteilsfrei voneinander lernen zu wollen. Wir Menschen stehen an der Schwelle eines neuen Levels im Umgang miteinander. Denn wir befinden uns all zu oft auf dem Level der Ausgrenzung oder der Konkurrenz. Selbst das Level der Kooperation wird nicht reichen, die Menschheit muss sich empor schwingen in das Level der Co-Kreation.

Dazu müssen wir als Gesellschaft den aktuellen Begriff Rassismus viel weiter fassen, denn Ausgrenzung geschieht nicht nur gegen farbige Menschen. Moderner Rassismus ist viel subtiler als das was man unter Rassismus zwischen Menschen anderer Hautfarbe kennt und versteht. Denn Ausgrenzung ist eine Art von Rassismus – und das läuft täglich unbemerkt unter uns ab. Menschen bewusst oder unbewusst von Gruppen oder Teams auszuschliessen, sie nicht an Prozessen partizipieren zu lassen bis hin zu feinen subtilen verletzenden Bemerkungen – all das ist unter uns an der Tagesordnung. Nicht nur gegenüber Menschen anderer Hautfarben, auch gegen Andersdenkende, gegen Homosexuelle, gegen Frauen und selbst gegen sogenannte Nichtgläubige aber höchst spirituellen Menschen. Hierarchien in denen Menschen ihre Macht ausspielen und über andere Menschen befinden und urteilen. Menschen die Ideen haben und kreativ sind und die eine Konkurrenz für andere darstellen, werden systematisch daran gehindert, an Prozessen mitzuwirken. Konkurrierendes Ausgrenzen passiert und ist so selbstverständlich in unserer Kultur verankert.

Wir haben einen wirtschaftlichen Motor über Konkurrenz aufgebaut. Wir glauben unter anderem, dass der Treibstoff dieses Wirtschaftssystems über konkurrierendes Verhalten zum Laufen gebracht wird. Doch wenn wir uns von den verwirrenden Details eines einfachen  Ursachen-/ Wirkungsprinzips entfernen und beginnen zu Abstrahieren und damit die Mechanismen auf einer Metaebene betrachten würden, dann fällt dieser Glaube in sich zusammen. Dann kann uns Menschen bewusst werden, dass die Natur in ihren lebendigen Systemen über Kooperationen funktioniert, das wir Menschen die kollektive Intelligenz nutzen und damit miteinander co-kreieren sollten, um damit schneller sinnvolle Lösungen zu entwickeln, die auch eine breitere Akzeptanz finden. Wir sollten tunlichst Konsensfähigkeit trainieren, weil dann der ewige Diskurs zwischen Befürwortern und Gegnern wegfällt und am runden Tisch oder auf grüner Wiese gemeinsam an tragfähigen Lösungen gearbeitet werden kann.

Co-Creation (Ko-Kreation) beschreibt eine Methode, den Prozess eines gemeinschaftlichen Schöpfungsprozesses von mehrerer Personen.

Co-Kreativität ist ein spezifisch menschlicher Prozess des gemeinsamen Erschaffens von etwas Neuem. Die Verbindung von zwei oder mehrere bestehenden Dingen zu etwas völlig Neuem.  Ko-Kreativität und paradoxes Denken besteht aus individuellem, kollaborativem und kommunalem Denken und Handeln, das Weise ist und humanisierend wirkt. Ko-Kreativität zeichnet sich durch ein emotionales, laterales Denken aus, durch einen wertschätzenden Dialog und einem gemeinsamen ethischen Verständnis. Für das Gesamtsystem, für Organisationen und die einzelnen teilhabenden Individuen darin, resultieren viele Chancen und ein gewaltiger gegenseitiger Lerneffekt. Es besteht die Möglichkeit eines Re-Framing, so dass jeder Teilhaber eines solchen Prozesses mit einem anderen Denken daraus hervorgehen kann. So geschieht im Leben ein lebenslanges lernen – denn Leben heisst Erfahrungen zu machen und Erkenntnisse daraus zu ziehen um daran geistig/seelisch zu wachsen.