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Wie sieht eine zukünftige Lebensmittelversorgung aus? Der Begriff Ernährungssouveränität ist langsam in der Bevölkerung hierzulande angekommen. Wenn man die bestehende landwirtschaftliche Fläche und die daraus resultierende Urproduktion an landwirtschaftlichen Produkten in Vergleich zur Bevölkerung in der Schweiz ins Verhältnis setzt, bemerkt jeder, das diese Ernährungssicherheit mit Produkten aus der heimischen Landwirtschaft maximal noch zu 60% abgedeckt ist.
Zudem ist, laut dem UN-Agrarbericht von 2008 festzustellen, dass unsere Ernährung vor allem die Klein- und Familienbetriebe sicherstellen. Und dabei spielen die Frauen in der Landwirtschaft die Schlüsselstelle. Genau diese Tatsache scheint aber der Bund mit seiner Agrarpolitik in Wirklichkeit nicht zu interessieren. Seit 40 Jahren erlebt die Schweiz ein beispielloses scheinbar unaufhaltsames und stilles Kleinbauernsterben, ohne das es einen Aufschrei in der Bevölkerung gibt. Die Anzahl der Betriebe haben sich laut Kleinbauernverein um etwas mehr als die Hälfte auf knapp unter 50000 reduziert. Das bedeutet im Verhältnis hat die Schweiz etwas mehr als 50% seiner landwirtschaftlichen Betriebe verloren.
Das wird dann unter der wirtschaftlich zwingenden Strukturbereinigung etikettiert, die laut den landwirtschaftlichen Funktionären zwingend sei, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.
Dabei werden die freiwerdenden Flächen einfach dem nächsten grösseren Betrieb verpachtet oder verkauft. Das bedeutet aber, dass die Betriebe im Durchschnitt immer grösser werden. Um diese Betriebe dann wirtschaftlich rentabel zu halten, sind monokulturelle Bewirtschaftung, Mechanisierung, chemischer Düngung und zunehmender Pestizideinsatz eine Notwendigkeit.
Mit allen den daraus resultierenden Nachteilen wie Bodenabbau, zunehmende Vergiftung der landwirtschaftlichen Flächen und angrenzenden Ökosystemen, der Belastung des Trinkwassers und der Luft.
Diese Entwicklung sollte gestoppt werden. Der Bund macht aber in seiner neuen Agrar- und Direktzahlungspolitik zu wenig konsequente Schritte in eine nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungssicherheit.
Die Konsumentinnen spielen deshalb das Zünglein an der Waage. Denn mit jedem Einkauf wird ein Zeichen gesetzt und die Konsumentinnen sind sich ihrer Macht nicht bewusst.
Eine zukünftige Versorgung geschieht in unseren Augen regional und kleinräumig und in Bioqualität. Das bedeutet, der tägliche Bedarf an Lebensmittel, die diesen Namen auch wirklich verdienen, sollte beim Bauern direkt oder in den keinen Bioläden der Region getätigt werden. Der Kleinhandel der diese landwirtschaftlichen Betriebe gerechte Preise zahlt, wovon dieser Betrieb mit seiner Urproduktion gut leben kann.
Wir setzen uns für diese strukturelle Stützung mit unseren Absatzförderungsmassnahmen ein. Dazu gehört auch die Bewusstseinsbildung und die Verständnisförderung sowie einen verantwortungsvoller Genuss. Die Konsumentinnen sollten damit die Bereitschaft zeigen, die entsprechenden Preise zu zahlen für die Lebensmittel die diesen Namen auch verdienen und nicht nur reine Füllstoffe sind.